Geschwister-Scholl-Schule lebt Gedenken an Opfer des Nationalsozialismus
Angesichts der Zunahme von Antisemitismus in unserer Gesellschaft lebt die Geschwister Scholl Schule auch in diesem Jahr wieder aktiv das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus. Bereits im Oktober versammelten sich auf Einladung der Initiative Stolpersteine SchülerInnen verschiedener Konstanzer Schulen, um zusammen an die Deportation der 112 Jüdinnen und Juden aus Konstanz am 22. Oktober 1940 zu erinnern. Den Gedenkweg zum Mahnmal in Petershausen liefen hierbei SchülerInnen der Klassen 10 der Realschule mit.
Zudem nahm am 08. November die gesamte Jahrgangsstufe 1 des Gymnasiums an der Gedenkfeier zur Erinnerung an die Opfer der Reichspogromnacht auf dem jüdischen Friedhof teil. Hierbei gestalteten die SchülerInnen aktiv die Gedenkfeier mit, indem sie ausgewählte Gedichte von Rose Ausländer vortrugen. Eines der Gedichte sei an dieser Stelle rezitiert:
Gemeinsam
Vergesset nicht
Freunde
wir reisen gemeinsam
besteigen Berge
pflücken Himbeeren
lassen uns tragen
von den vier Winden
Vergesset nicht
es ist unsre
gemeinsame Welt
die ungeteilte
ach die geteilte
die uns aufblühen lässt
die uns vernichtet
diese zerrissene
ungeteilte Erde
auf der wir
gemeinsam reisen
An beiden Veranstaltungen wurde uns – ganz im Sinne des Gedichts – vor Augen geführt, dass wir als Menschengemeinschaft gemeinsam auf der Welt unterwegs sind. Gerade aus diesem Grund dürfen wir gegenüber Ungerechtigkeit, Intoleranz, Rassismus und Antisemitismus nicht gleichgültig reagieren, sondern müssen uns - im Sinne unserer Namensgeber - mit Zivilcourage gegen diese Missstände stellen.